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Die Weihnachtskrippe und das Phänomen der Krippenbegeisterung

Eine Kurzbetrachtung.

Auf der ganzen Welt, wo Christen die Geburt Jesu feiern, stellt man zur Weihnachtszeit in Klöstern, Kirchen und Häusern Weihnachtskrippen auf.

Krippen sind die plastische Darstellung der Menschwerdung Gottes, in Gestalt der Geburt Christi.

Das Wort Krippe kommt vom althochdeutschen „Krippa“ und vom mittelhochdeutschen „Kripfe“ und bedeutet eigentlich „Futtertrog“, in den das Jesuskind nach der Geburt im Stall von Bethlehem gelegt wurde.

Die Frage, seit wann es Krippen gibt, ist nicht sicher zu bestimmen. In der Literatur werden hierzu unterschiedliche Angaben gemacht. In frühchristlicher Zeit hat es wohl schon in Katakomben und auf Sarkophagen bildliche Darstellungen der Geburt Christi gegeben.

Die Darstellungen der Christgeburt entstanden aufgrund der Berichte der Evangelien, besonders nach Aufzeichnungen des Evangelisten Lukas.

Sehr oft wird der Heilige Franziskus von Assisi als der „Erfinder oder Gründer“ der Krippe beschrieben. Es wird überliefert, dass der Heilige Franziskus von Assisi im Jahre 1223 im Wald bei Greccio eine Futterkrippe aufbaute und einen lebenden Ochs und Esel dazu stellte, um dem schriftunkundigen Volk die Weihnachtsgeschichte besser zu veranschaulichen.

Einen starken Impuls erhielt die Krippenbewegung durch die klösterlichen Orden, allen voran vom Franziskaner-, Jesuiten- und Kapuzinerorden. Eine Blütezeit der Krippen war das Zeitalter des Barock. Aber jede Stilepoche prägte das Krippenwesen.

Krippen fand man vornehmlich in Klöstern und Kirchen. Im 18. Jahrhundert kam es zur Zeit der Aufklärung und der Säkularisation zum Krippenverbot, und die Krippen mussten aus den Kirchen entfernt werden. Viele Krippen gingen damals verloren. Das Krippenverbot führte aber dazu, dass die Nachfrage nach Krippen für den privaten Bereich stark anstieg. So fanden die Krippen vermehrt Einzug in die Bürger- und Bauernhäuser, wodurch unbeabsichtigt die Krippenliebe gefördert und verbreitet wurde.

Bildlich dargestellt werden je nach Größe der Krippe die Geburt Jesu im Stall, die Verkündigung an die Hirten und die Anbetung der Heiligen Drei Könige. Die Heilige Familie mit Maria, Josef und dem Kind in der Krippe bilden immer das Zentrum. In den meisten Weihnachtskrippen stehen auch Ochs und Esel, obwohl sie im Lukasevangelium keine Erwähnung finden. Sie sind wohl durch die Weissagung des Propheten Jesaja „Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn“ in die Krippe gekommen. Daneben sind oft weitere biblische Personen und andere Darstellungen aus dem Leben und Wirken Jesu zu sehen. In vielen Krippen bevölkern auch nichtbiblische Personen und Tiere aus dem Alltagsleben die Krippenszene.

Wir kennen im Wesentlichen zwei Arten der Weihnachtskrippe, und zwar die heimatliche und die orientalische Krippe. Die heimatliche Krippe verlegt die Geburt Christi in die uns vertraute Heimat. Die orientalische Krippe stellt die Christgeburt in der Weise dar, wie sie sich vor über 2000 Jahren in Bethlehem zugetragen hat. Die Geburtsszene wird häufig in der jeweiligen heimatlichen Umgebung der Christen aus aller Welt dargestellt.

Die Präsentation der Krippen erfolgt oft in großzügigen Krippenbergen und Krippenlandschaften mit den verschiedensten Aufbauten. Krippenformen und Krippenmaterial sind sehr vielfältig und ziemlich unbegrenzt.

Die Krippenbewegung hatte immer schon „Hochs“ und „Tiefs“ zu verzeichnen. Heute ist das Interesse an Krippen wieder gestiegen. Krippenausstellungen, Krippenwege und der Brauch des Krippenschauens haben an Beliebtheit zugenommen. Krippenvereine werden gegründet und haben einen guten Zulauf zu verzeichnen, wobei es nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass unsere niederrheinische Region kein traditionelles Krippengebiet ist.

Die zunehmende Beliebtheit der Krippe steht eigentlich im Gegensatz zu der allgemein festzustellenden „Erosion des Glaubens“. Selbst Menschen, die sonst der Kirche nicht besonders zugetan sind, empfinden beim Betrachten der Krippe eine besondere Mystik. Die heutige Krippenbegeisterung basiert auf unterschiedlichen Motiven.

Zu hoffen ist, dass auch der eigentliche Sinn und die Bedeutung der Krippendarstellung, nämlich die Vergegenwärtigung des Wunders der Geburt Christi, wieder in den Mittelpunkt des Weihnachtsfestes gerückt wird.


Krippenparadies GocherLand „Transeamus usque Bethlehem“


Gänseei



Santons


equador








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